28 Feb Hüftschwung im Takt
Hüftschwung im Takt
Viernheim
TANZABEND ROSA HERRERA STELLT LATEINAMERIKANISCHE STILE VOR
Bild. Rosa Herrera (l.) zeigt den Teilnehmern beim Tanzabend des Lernmobils den richtigen Hüftschwung. Bei jedem Taktschlag muss ein Schritt gemacht werden.
© Pietsch
„Eins, zwei, drei, Stepp – Tür zu“, gibt Rosa Herrera den Besuchern beim Tanzabend im Haus am Schlangenpfad vor und sorgt damit für jede Menge Gelächter. Das liegt am Begriff „Tür zu“, mit dem eine Hüftbewegung beschrieben
wird, mit der eine Tür zugestoßen werden kann, wenn man gerade nicht die Hände frei hat. Es handelt sich um einen der Grundschritte beim Bachata, der diesmal neben Merengue und dem Volkstanz Festejo gelehrt wurde.
Nach dem Erfolg der Salsa-Veranstaltung im vergangenen Jahr hatte der Verein Lernmobil erneut zur Tanztour in den schönen Räumen im Haus am Schlangenpfad eingeladen. Trotz des Faschings stieß das Angebot auf großes Interesse bei Neubürgern aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern. Entsprechend groß war die Freude bei Brigitta Eckert und Rita Walraven-Bernau, die für die Organisation zuständig waren.
Gestartet wurde mit der beliebten und von Paaren gefühlvoll getanzten Bachata aus der Dominikanischen Republik, die stark an den vor einigen Jahren aufgekommenen Modetanz Lambada erinnert. Im Lernmobil wurden die ersten Grundschritte, aber auch schon einige Drehungen einstudiert. „Die Musik hat ihren Ursprung in der Sklaverei, genauso wie viele andere Lieder im lateinamerikanischen Bereich auch“, erklärte die Peruanerin Rosa Herrera den Ursprung. Bachata entstand Anfang der 1960er Jahre als eine Form des kubanischen und karibischen Boleros, nicht zu verwechseln mit dem spanischen Bolero. Zunächst gab es nur die Musik, der dazugehörige Tanz ließ dann aber nicht lange auf sich warten.
Wichtiges Vermächtnis
Beim Merengue ging es wesentlich schwungvoller zu, denn jeder Taktschlag wird mit einem Schritt nach vorne, hinten oder zur Seite getanzt. Charakteristisch für den Tanzstil ist bei jedem Schritt eine markante Hüftbewegung. Dadurch erhält der Tanz eine stark sinnliche Komponente, machte es aber nicht leicht, im Rhythmus zu bleiben. Wie der Festejo aussieht, demonstrierte Rosa Herrera zusammen mit Matilde Raraz Petas, einer Tanzlehrerin aus Heidelberg. Die Musik stammt aus Perus, wo ehemalige afrikanische Sklaven den fröhlichen Tanz als wichtiges Vermächtnis in der Kultur des Landes hinterließen. JR
© Südhessen Morgen, Montag, 24.02.2020