Zertifikat für die neue Integrationslotsin

Zertifikat für die neue Integrationslotsin

Einhausen

FLÜCHTLINGE MARINA HOMSI WIRD DIE STADT LORSCH KÜNFTIG UNTERSTÜTZEN / 36 STUNDEN AUSBILDUNG BEIM VEREIN LERNMOBIL IN VIERNHEIM

10. Februar 2020, Autor: Norbert Weinbach (ml)

BIld: Die neue Integrationslotsin der Stadt Lorsch erhielt die Anerkennungs-Urkunde im Zimmer des Bürgermeisters: (v.l.) Margot Müller (Flüchtlingshilfe), Gonca Karagöz Ausbildungsbegleiterin), Marina Homsi(Integrationslotsin), Jeanette Schröder (Integrationsbeauftragte), Bürgermeister Christian Schönung, George Bandenian mit Tochter Christel.

© WEINBACH

Lorsch. Marina Homsi ist neue Lorscher Integrationslotsin. Bürgermeister Christian Schönung überreichte ihr in seinem Amtszimmer das offizielle Zertifikat. Er freute sich über die weitere Unterstützung, um das große Spektrum der Aufgaben rund um
die Integration von Flüchtlingen abzudecken. Da die junge Mutter arabisch spricht, soll sie künftig zwischen den Kulturen vermitteln. Immerhin sprechen 38 der 325 Lorscher Flüchtlinge arabisch, war zu erfahren.

Die städtische Integrationsbeauftragte Jeanette Schröder, Ansprechpartnerin für den Bereich Flüchtlinge, hatte Marina Homsi den Weg zur notwendigen Ausbildung geebnet. Jetzt kann sie auf eine weitere ehrenamtliche Kraft bauen. Auch Margot Müller, Vorsitzende des ökumenischen Flüchtlingskreises, hieß die Integrationslotsin willkommen. Die Fähigkeiten für ihre neue Aufgabe hatte diese im Rahmen einer Schulung beim Verein Lernmobil Viernheim erworben. Insgesamt 36 Stunden dauerte der Fortbildungskurs. Gonca Karagöz, Leiterin für den Bereich Aus- und Weiterbildung von Integrationslotsen in Viernheim, hatte die junge Lorscherin begleitet. Diese hatte an zwei Workshops teilgenommen und 20 Stunden Praktikum
absolviert, jeweils zehn in Lorsch und in Viernheim. Das Abschlusskolloquium habe Marina Homsi mit Bravour bestanden, lobte Karagöz.

Christian Schönung betonte, dass die neue Integrationslotsin jetzt zum festen Stamm der Ehrenamtlichen gehören werde, die sich in Lorsch um geflüchtete Menschen kümmern. Eine Integration könne nur gelingen, wenn der beidseitige Wille dazu vorhanden sei. Mit dem Blick auf die örtliche Geschichte erinnerte der Rathauschef daran, dass schon seit Jahrhunderten Menschen nach Lorsch gekommen seien. Als er Marina Homsi die Urkunde mit dem Zertifikat überreichte, lobte er das Engagement der jungen Frau.

Marina Homsi lebt seit fünf Jahren in Deutschland, davon zwei Jahre in Heilbronn, wo sie die deutsche Sprache gelernt hatte. Sie hatte in Syrien Lebensmittelrecht studiert. Diese Ausbildung wurde in Deutschland jedoch bislang wegen fehlender Unterlagen nicht anerkannt, war zu erfahren.

Ihr Ehemann, George Bedenian, der mit Töchterchen Christel anwesend war, warim Jahr 2003 mit seiner Familie aus Syrien geflüchtet. Er hatte in Bensheim sein Abitur gemacht und arbeitet als Materialingenieur in Rüsselsheim. Die Familie wohnt in
Lorsch.

© Bergsträßer Anzeiger, Montag, 10.02.2020