Monat der Sprachen

Monat der Sprachen

VIERNHEIM

MONAT DER SPRACHEN STADT VIERNHEIM UND LENKUNGSGRUPPE VIELFALT UND INTEGRATION PRÄSENTIEREN VIERWÖCHIGES PROGRAMM / ÜBERTRAGUNG IM INTERNET

Menschen tauschen sich aus

  1. August 2020 Autor: Corina Busalt

Vielfältige Kommunikation: Die Initiatoren des Monats der Sprachen werben vor dem Rathaus für die aktive oder virtuelle Teilnahme an Lesungen, Vorträgen und Workshops.

© Corina Busalt

Viernheim.Eigentlich sollte es auch in diesem Jahr wieder eine Woche der Vielfalt geben, bei der sich Menschen aus Viernheim mit verschiedenster Herkunft begegnen. Doch die Corona-Pandemie macht diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

Damit gaben sich die Stadt Viernheim und die Lenkungsgruppe Vielfalt und Integration allerdings nicht zufrieden – und stellten kurzerhand ein komplett neues Format auf die Beine. Aus der Woche der Vielfalt wurde der Monat der Sprachen, der am Dienstag, 1. September, beginnt.

Bei einer Pressekonferenz stellten die Akteure das Programm für den Monat September vor. Die meisten Veranstaltungen sind nicht öffentlich, um Begegnungen zu vermeiden. Sie finden im geschlossenen Rahmen statt, werden aber durch Bilder oder Videos im Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

„Wir finden es sehr sinnvoll, auch in diesen Zeiten etwas zu veranstalten, und wir nutzen Kreise, die sowieso da sind“, sagte Bürgermeister Matthias Baaß. Das sind zum Beispiel Veranstaltungen wie mehrsprachige Bilderbuchbetrachtungen und Lesungen in den Kindertagesstätten Gänseblümchen, Entdeckerland oder in der Katholischen Kindertagesstätte St. Hildegard.

Biblische Schwerpunkte

„Mit dem Programm wollen wir vermitteln, wie viel Vielfalt es in unserem Alltag gibt“, sagt Baaß. Brigitta Eckert vom Verein Lernmobil sieht im Monat der Sprachen die Möglichkeit, zu zeigen, wie verschieden die Menschen miteinander kommunizieren. Im Treff im Bahnhof findet beispielsweise ein Online-Workshop zum Thema Lieblingsnachtische in verschiedenen Sprachen statt. Im Internationalen Frauencafé ist der Verein „Yaa Soma“ zu Gast und berichtet über die Arbeit in Afrika. Und der Kunstverein nähert sich dem Thema „Babylonische Sprachverwirrung“ auf kreative Art und Weise.

Biblische Schwerpunkte setzt auch die Katholische Kirche, wie Herbert Kohl berichtet. Der Gemeindereferent hat selbst zur Kamera gegriffen und die Helfer im Viernheimer Sozialzentrum befragt, was sie dazu antreibt, zu helfen. Das Video hat er „Die Sprache der Liebe“ genannt. Gemeindemitglieder zitieren vor laufender Kamera ihre liebsten Stellen aus der Bibel und erklären, warum diese für sie eine große Bedeutung haben.

Die Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich möchte auch auf einen besonderen Programmpunkt hinweisen: auf den Workshop „Mamas Suppen-Superküche“. Im Familienbildungswerk kochen Frauen Gerichte unterschiedlicher Nationalitäten. Wer möchte, kann sich später das Video dazu online ansehen und die Rezepte zu Hause dann nachkochen.

Überhaupt findet ein Großteil des Programms online statt. Lediglich zu fünf Veranstaltungen können sich Interessierte anmelden und vorbeischauen. „Ganz Viernheim soll an unserem Monat der Sprachen teilnehmen können – ohne die Gefahr einer Begegnung“, sagte Baaß. Nach den Online-Veranstaltungen werden die Akteure noch am selben Tag Bilder und Videos auf viernheim.de hochladen. So können Interessierte zumindest virtuell teilnehmen. „Wir probieren in diesen Zeiten mal wieder etwas Neues aus und werden die gewonnenen Erfahrungen für die Zukunft ableiten“, sagte Baaß zum Abschluss.

© Südhessen Morgen, Samstag, 29.08.2020