Spende – Muslimische Gemeinden und Lernmobil unterstützen Betroffene des Häuserbrandes „Zeichen der Gemeinschaft“

Spende – Muslimische Gemeinden und Lernmobil unterstützen Betroffene des Häuserbrandes „Zeichen der Gemeinschaft“

Hilfe für Mitbürger: Gürbüz Solak (3.v.l.), Ahmet Dogan (5.v.l.) und Gerd Baltes (r.) übergeben 2.600 Euro. © OTHMAR PIETSCH

Viernheim. Nach dem Häuserbrand vor einigen Wochen am Bannholzgraben mit einem Sachschaden von mehr als einer halben Million Euro (wir berichteten) war die
Hilfsbereitschaft in der Viernheimer Bevölkerung groß. Umgehend wurde Geld für die betroffenen Familien gesammelt, es wurden Sachspenden übergeben und Unterkünfte gesucht. Auch die beiden muslimischen Gemeinden der Stadt hatten bei den Freitagsgebeten zu einer Spendensammlung aufgerufen. Der Verein Lernmobil steuerte 500 Euro bei, sodass jetzt ein Betrag von 2600 Euro übergeben werden konnte.

„Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis, auch wenn es nur etwas mehr als der berühmteTropfen auf den heißen Stein ist“, sagte Dr. Gerd Baltes, Sprecher des Viernheimer Forums der Religionen. Die Spende sei „ein Zeichen der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit. Gerade jetzt ist der Zusammenhalt im Alltag ganz wichtig. Solidarität wird auch bei den muslimischen Gemeinden ganz groß eschrieben“, so der Lernmobil- Geschäftsführer.

Gürbüz Solak, stellvertretender Vorsitzender der Sultan-Ahmet-Gemeinde in der Friedrich- Ebert-Straße, und Ahmet Dogan, stellvertretender Vorsitzender der Eyüp-Sultan-Gemeinde in der Fritz-Haber-Straße, wiesen auf das Miteinander in der Stadt hin. „Es war uns als Teil des Gemeinwesens ein Herzensanliegen, gegenüber den betroffenen Mitbürgern Solidarität zu zeigen und die Öffentlichkeit auf die Nöte aufmerksam zu machen. In solchen Fällen spielt die Religionszugehörigkeit keine Rolle.“

Sozialamtsleiter Rudolf Haas bedankte sich im Namen der Stadt für das besondere Engagement. „Mittlerweile haben alle Familien Unterkünfte gefunden. Dort werden sie wohl längere Zeit bleiben müssen, denn es dürfte einige Monate dauern, ehe man wieder in die früheren Räume zurückkehren kann.“ Die Stadt koordiniere die Spendenaktion und sorge dafür, dass die Mittel zielgerichtet eingesetzt werden.

JR

Südhessen Morgen 4.3.2021