07 Apr Arabische Frauen stärken in Bürstadt ihre Familien
Die Teilnehmerinnen des Familienprogramms erhalten ihre Zertifikate. © STADT
Bürstadt. „Ihr könnt stolz auf euch sein“, lobte Selma Emekçi, Projektkoordination des Familienprogramms „Als Familie sind wir stark“, das das Viernheimer Lernmobil jetzt auch in Bürstadt angeboten hat, die anwesenden Frauen. Das integrative Programm richtet sich an geflüchtete und zugewanderte Familien, um mehr über Deutschland in Bezug auf Kinder- und Frauenrechte, auf Bildungssysteme und Familienwerte zu erfahren. Nun fand im Interkulturellen Büro Bürstadt die Übergabe der Teilnahmezertifikate statt.
„Ziel des Familienprogramms ist es, die Qualität der Eltern-Kind-Interaktionen in neu zugewanderten Familien zu verbessern. Die Eltern erhalten außerdem für den Familienalltag relevante Informationen zum deutschen Bildungs- und Gesundheitssystem“, erklärte Selma Emekçi.
Das Projekt sei darauf angelegt, Eltern zu befähigen, den Bildungsweg ihrer Kinder adäquat begleiten zu können. Eltern lernen dabei, wie sie ihre vertrauten familienbezogenen Werte in neuer Umgebung leben und sich gegebenenfalls neue Werte zu Familie, Familiengesundheit und Kindererziehung aneignen können. „Das Familienprogramm wurde in zehn Kursmodulen à zwei Stunden von der Familienbegleiterin Rania Abousaif durchgeführt“, berichtete Abdalla Gdoura von der Sozialagentur Fortuna, der das Interkulturelle Büro Bürstadt leitet.
Die Module des Familienprogramms umfassten Themen wie Erziehung in einer neuen Kultur, verschiedene Erziehungsstile und demokratische Bildung, Gleichberechtigung in der Familie, elterliche Verantwortung und Rechte der Kinder in Deutschland, Kindertagesstätten und Schulsysteme, Gesundheit des Kindes sowie Konfliktlösungen und Familienkompetenzen.
Selma Emekçi und Abdalla Gdoura freuten sich besonders, dass Familienbegleiterin Rania Abousaif den Kurs unterstützte. Die Bürstädter Integrationslotsin schloss im Mai 2021 die Ausbildung als Familienbegleiterin ab. Neben ihrer Muttersprache Arabisch spricht sie Deutsch und Englisch. So konnte dieser Kurs auf Arabisch stattfinden. „Diese sprachlich homogene Gruppe hatte sich als notwendig erwiesen, da die Teilnehmerinnen noch nicht über genügend deutsche Sprachkenntnisse verfügen, um allen Inhalten des Familienprogramms in Deutsch folgen zu können“, erklärte Emekçi. Sie dankte Bürgermeisterin Bärbel Schader und den Mitarbeitern des Interkulturellen Büros, in dessen Räumlichkeiten der Kurs stattfand.
Den sieben Kursteilnehmerinnen Nahed Aljawad, Nermin Khalaf, Bayan Kalboun, Najwa Alabdo, Khaznah Alahmad, Ayatullah Mansour und Kawther Said Ali wurde vor Ort das Zertifikat zum Familienprogramm überreicht.