Viernheimer Integrationslotsin Emilia Sihman wird von der Landesregierung in einem Festakt geehrt.

Viernheimer Integrationslotsin Emilia Sihman wird von der Landesregierung in einem Festakt geehrt.

Hessen würdigt Engagement von Integrationslots*innen

Im Rahmen eines Festakts im Schloss Biebrich hat Staatsekretärin Anne Janz 25 Integrationslotsinnen und -lotsen für ihr ehrenamtliches Engagement gedankt, die stellvertretend für ihre Projektteams nach Wiesbaden kamen. Eigentlich sollte auch Emilia Sihman aus Viernheim dabei sein, sie wurde wegen Krankheit von ihrer Projektleiterin Beáta Gergely vertreten.

Integrationslotsinnen und -lotsen helfen Geflüchteten und Neuzugewanderten in den Kommunen und Kreisen, indem sie spezifische und häufig mehrsprachige Unterstützung auf Augenhöhe anbieten, um Schwierigkeiten zu überwinden. Viele sind schon seit Jahren in diesem Ehrenamt aktiv. So auch die geehrte Emilia Sihman. Emilia Sihman engagiert sich seit 2007 und ist die „Dienstälteste“ der geehrten Lotsinnen und Lotsen in Hessen. Emilia Sihman beschreibt ihre Motivation für ihr unermüdliches Engagement so: „Ich möchte dem Land, das so viel für mich getan hat, zumindest irgendwie nützlich sein.“ Emilia Sihman wurde kurz nach dem Krieg in Moldawien geboren. Jiddisch ist ihre Muttersprache, in der Schule lernte sie russisch. Sie war Lehrerin und Theaterpädagogin an einem Gymnasium in Moldawien bevor sie 1998 mit ihrem Mann und zwei Kindern nach Deutschland ausgewandert ist. Frau Sihman fand den Weg ins Lernmobil, wo sie über einen langen Zeitraum als Theaterpädagogin tätig war.

Sie machte im Jahr 2006 mit der ersten Gruppe ihre Ausbildung zur Integrationslotsin. Seit dieser Zeit arbeitet sie als Lotsin an der Fröbelschule und sie arbeitet in der Baugenossenschaft. Gerade in der Arbeit an der schule kann sie ihre beruflichen Erfahrungen einsetzen. Eltern, insbesondere russisch sprechende, kamen zu ihr in die Sprechstunde an der Fröbelschule. Oft, kamen die Eltern, wenn ihre Kinder Schwierigkeiten in der Schule hatten und sie einen Rat brauchten. Frau Sihman ist für ihr offenes Ohr bekannt und für ihre Fähigkeit, Menschen die Sichtweise von anderen hier den Lehrer*innen aufzeigen zu können. Lehrer*Innen und Mitarbeiter*innen der Jugendförderung fragten sie häufig nach zumÜbersetzen von Elterngesprächen. Auf vielen Elternabenden war sie auch vertreten und übersetzte für russisch sprechende Eltern. Frau Sihman ist eine sehr wissbegierige Frau, deshalb machte sie diverse Ausbildungen im Rahmen ihrer Lots*innen Tätigkeit mit. Die längste Ausbildung war die zu einer Elternassistentin, die Ausbildung erfolgte in Kooperation mit der Hochschule in Heidelberg., sie endete mit einem Abschlusskolloquium, die Ausbildung wurde zertifiziert. Die Teilnehmer*innen lernten Basiswissen, das Eltern benötigen, um adäquat ihre Kinder in der Schule begleiten zu können. Frau Siham leitet an der Fröbelschule viele Seminare für Eltern der Vorlaufkurse und machte Ihnen mit ihrer zugewandten optimistischen Art Freude auf die schulische Begleitung ihrer Kinder und mit ihrem tiefen Wissen gab sie ihnen wichtige Informationen über das Schulsystem in Deutschland.

In der Baugenossenschaft übersetzte Frau Sihman vor allem Mietverträge und verdeutlichte den Mietern auch die Regeln einer Hausgemeinschaft. Sie war auch manchmal tätig als Vermittlerin bei Konflikten zwischen Mietern, hier war ihre Empathie von großem Nutzen. Die Pandemie beendete vorerst ihre Arbeit in diesen Einrichtungen, da es ein Betretungsverbot gab. Frau Sihman setzt ihre Arbeit unter allen Coronaauflagen im Support Office im Treff im Bahnhof fort.

Seit dem Ukrainekrieg ist sie unermüdlich tätig wo immer sie gebraucht wird. Sie war im vergangenen halben Jahr praktisch oft fast rund um die Uhr im Einsatz, wer immer sie wann brauchte zum Übersetzen, sie war da.

Frau Sihman ist ein besonderer Mensch, ein besonderes Vorbild für den Einsatz für andere Menschen und für die Mitgestaltung des Lebens in einer Kommune.

Herzlichen Glückwunsch für diese Ehrung durch das Land Hessen.