29 Dez Forum der Religionen – Das heilige Buch der Muslime
Hartmut Bobzin besucht Koranausstellung und spendet eigene Neuübersetzung des Korans an Stadtbibliothek
11.11.2022
Von red
Erika Hofmann (Mitte) und Gerd Baltes vom Forum der Religionen überreichen die Buchspende von Professor Bobzin an Michaela Frößinger. © Stadt Viernheim
Viernheim. Das Interesse an der aktuellen Ausstellung „Der Koran – Das heilige Buch der Muslime“ des Forums der Religionen in der Viernheimer Kulturscheune ist groß. Zu den Besuchern zählte auch Professor Dr. Hartmut Bobzin, emeritierter Professor für Islamwissenschaft und Semitische Philologie an der Universität Erlangen und Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaften.
Bei einer Führung durch Kurator Herbert Kempf begutachtete Bobzin gemeinsam mit seiner Frau, die gerade ein arabisches Lehrbuch in der Frankfurter Buchausstellung vorgestellt hat, die Ausstellung. Beide waren von den Exponaten und dem Katalog sehr angetan und beeindruckt. Zum Abschluss übergab Prof. Bobzin Kempf ein Exemplar seiner Ausgabe „Der Koran“, eine Neuübersetzung in die Deutsche Sprache, die als Buchspende der Stadtbibliothek zu Gute kommen soll und nun durch Gerd Baltes, pädagogischer Leiter des Vereins Lernmobil und Leiter des Forums der Religionen, an die Abteilungsleiterin Michaela Frößinger überreicht wurde.
Hartmut Bobzins Neuübersetzung des Korans gilt als Geniestreich: Sie ist philologisch exakt und berücksichtigt die neuesten Ergebnisse der Koranforschung ebenso wie die islamischen Deutungstraditionen. Vor allem aber gelingt es ihr, die Schönheit und sprachliche Eigenwilligkeit des Originals auch deutschen Lesern zu vermitteln. Die Neuübertragung des Korans wurde in Presse und Fachwelt hoch gelobt und hat sich inzwischen als neuer Standard etabliert.
Der Koran ist für Muslime Gottes Wort, das Mohammed in arabischer Sprache offenbart wurde und sich durch besondere Schönheit auszeichnet. Bobzin hat den Koran auf der Grundlage des von Muslimen und westlichen Forschern anerkannten „Kairiner Korans“ neu übersetzt. Seine philologisch exakte Übertragung beruht auf dem neuesten islamwissenschaftlichen Forschungsstand und bietet dem Leser zugleich einen Eindruck von den verschiedenen predigenden, mahnenden, poetischen, teils auch archaisch-dunklen Tonlagen des Originals.
Herbert Kempf hatte Bobzin und seine Frau vor vielen Jahren bei einer seiner Ausstellungen in der Feudenheimer Epiphaniekirche kennengelernt. Bei dieser Gelegenheit kamen beide auch ins Gespräch über die Geschichte der deutschen Koranübersetzungen sowie die Übertragung in die Deutsche Sprache von Bobzin. Dies hatte Herbert Kempf in seinem Interesse am und seiner Wertschätzung gegenüber dem Koran weiter bestärkt. Nach eigenen Aussagen fühlt sich Kempf „als später Schüler von Professor Bobzin“. Auch beim Besuch der Ausstellung in der Kulturscheune zeigte Kempf sich wieder sehr beeindruckt, im Rahmen der Führung von dem Fachwissen und den Erläuterungen durch Bobzin und seiner Frau zu lernen.
Die Ausstellung „Der Koran – Das heilige Buch der Muslime“ kann bis Ende November während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek in den Räumen der Kulturscheune (Satonévri-Platz 1) besichtigt werden: Dienstag 10 bis 17 Uhr, Mittwoch 14 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 13 Uhr und 15 bis 19 Uhr, Freitag 14 bis 17 Uhr, Samstag 10 bis 12 Uhr. Außerdem bietet Kurator Herbert Kempf am Sonntag, 13. November, ab 14 Uhr sowie am Sonntag, 20. November, ab 15 Uhr eine fachlich begleitete Führungen durch die Ausstellung an. Es ist keine vorherige Anmeldung erforderlich.
red