30 Jahre Jubiläum

Informationen zu allen Jubiläumveranstaltungen im November 2016

30 Jahre Lernmobil e.V. Viernheim – 30 Jahre „Integration durch Bildung“

Am 4. Dezember 1985 wurde der Verein Lernmobil e.V. Viernheim im alten Bahnhof Viernheim gegründet.

Die Vereinsgründer gehörten zu der großen Zahl von bundesweit 70.000 arbeitslosen PädagogInnen  zu Beginn der 1980er Jahre. In Hessen schlossen sich 1985 300 nichteingestellte Lehrer und Lehrerinnen in einer Solidaraktion „Lehrer organisieren Selbsthilfe“ zusammen, beschafften selbst Räume, Arbeitsmittel und Finanzierungen, um ihre berufliche Qualifikation nicht zu vergeuden.

Zwei Zielrichtungen waren damit verbunden:

In selbst geschaffenen Arbeitsplätzen auch außerhalb der Schule die eigenen Professionen und Fähigkeiten einsetzen

Mit  dieser selbstverantworteten Arbeit sich mit Menschen solidarisch zeigen, die im Bildungssystem benachteiligt waren und damit geringere Bildungschancen hatten: Menschen aus sozial benachteiligten Familien, sowie Familien mit Migrationshintergrund. Über außerschulische, selbst organisierte Bildungsangebote sollten ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden.

Aus dieser Motivation entwickelten die Vereinsgründer das Leitmotiv „Integration durch Bildung“, das seitdem in Feldern der Kinder- und Jugendarbeit und in der Erwachsenenbildung umgesetzt wird.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich aus dem ehemaligen „Lehrerselbsthilfeprojekt“ ein überregionaler Bildungsträger entwickelt, der in der Region Kooperationspartner mehrerer Kommunen ist. Der Verein Lernmobil ist Träger von vier Ganztagsbetreuungen an Grundschulen in Viernheim und Lampertheim, einer Schwerpunkt-Kita mit den zentralen Inhalten Integration und Sprachförderung. Der Verein plant, entwickelt und führt vielfältige Elternbildungs- und Integrationsprojekte durch und steht dabei in diesem Spektrum im Austausch mit umliegenden Universitäten und Hochschulen.

Seit 2005 ist der Verein zertifizierter Träger für unterschiedliche Sprach- und Integrationskurse im Kreis Bergstraße.

Diese erfolgreiche Arbeit wurde von der Stadt Viernheim honoriert, indem sie dem Verein die Steuerung der interkulturellen Gemeinwesenarbeit übertrug.

Die verschiedenen Veranstaltungen zur Feier des 30-jährigen Bestehens mit einer Fachtagung, Vorträgen und Lesungen spiegeln die verschiedenen Facetten des Leitmotivs „Integration durch Bildung“ wider.

Dr. Gerd Baltes, Dr. Brigitta Eckert, September 2016

Wanderausstellung

Eine Wanderung durch 30 Jahre Lernmobil e.V.

Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 03. November 2016 um 18.00 Uhr

Eröffnung der Wanderausstellung durch Jürgen Schüdde, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Starkenburg und Norbert Hofmann, ehemaliger Bürgermeister von Viernheim und Landrat a.D.

Ausstellungsdauer: 3.November bis 17.November 2016
Sparkassenfiliale, Schulstrasse 12, 68519 Viernheim
Der Eintritt ist frei.


11. November 2016

Lesung
in Kooperation mit der Frauenbeauftragten der Stadt Viernheim

„Ich bleibe eine Tochter des Lichts – Meine Flucht aus den Fängen der IS-Terroristen”
Shirin mit Alexandra Cavelius (Koautorin und Journalistin)

Shirin erzählt ihre Geschichte, unterstützt von der Journalistin und Autorin Alexandra Cavelius unter einem Pseudonym, um ihre Verwandten im Irak nicht in Gefahr zu bringen.
Das Unsagbare erzählen: Als junges Mädchen in den Händen der IS-Terroristen. Ein erschütternder Bericht über die IS-Gräuel und das Schicksal einer mutigen jungen Frau, deren Leidensweg ebensowenig vorstellbar ist wie ihre spektakuläre Flucht.

Freitag, 11. November 2016 um 19:30 Uhr

Lernmobil e.V., Am Schlangenpfad 3, 68519 Viernheim (Eintritt frei)


18. November 2016  VERANSTALTUNG FÄLLT LEIDER AUS!

Vortrag vom Autor und Dipl. Psychologen Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan

“Umgang mit kriegstraumatisierten Frauen”

Kooperation mit der Frauenbeauftragten, der Stadt Viernheim und dem Lernmobil e.V.

Wann: Freitag, 18. November 2016, 19:30 uhr
Wo: Lernmobil e.V.

Schlangepfad 3
68519 Viernheim

Inhalt:
Wie mit traumatisierten Flüchtlingen umgehen?

Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, international anerkannter Experte der Transkulturellen Psychiatrie und Traumatologie, gibt mit seinem Buch “Handbuch zur Behandlung kriegstraumatisierter Frauen” all jenen ein Hilfsmittel an die Hand, die mit traumatisierten Flüchtlingen arbeiten.


26. November 2016

Fest und Fesakt zu 30 Jahre Lernmobil e.V.

Zeitreise mit anschliessendem Konzert „Huub Dutch“

Huub Weijers ist ein begnadeter Entertainer, der mit einer ganz bescheidenen, zurückhaltenden Art, mit feinsinnigem Humor und großem Gespür für Nuancen ausgestattet ist. Das teilweise fast schon virtuose Spiel seines Partners Chris Oettinger bringt Esprit und Feuer, es akzentuiert und unterstreicht in einer für das Genre ungewöhnlich perlenden, ausladenden und dabei sehr fesselnden Machart. Schwetzinger Zeitung (13.2.12)

Samstag, 26. November 2016 um 18:00 Uhr

Mehrzweckhalle der Goetheschule Viernheim
Schulstrasse 6
68519 Viernheim

Für geladene Gäste

Fachtagung Mehrsprachigkeit – Sprachenvielfalt
Bedeutung der Mehrsprachigkeit für den Bildungserfolg

Die sprachliche und kulturelle Vielfalt in Schulen und Kindertagesstätten ist Realität.
Der kreative Umgang mit Vielfalt, die Lebendigkeit der Sprachenvielfalt in den Einrichtungen, die kulturelle Diversität im Alltag, die Zusammenarbeit mit Eltern – all dies ist noch nicht pädagogische Wirklichkeit in den Kitas, den Schulen.
Wie können wir diese Einrichtungen zu Orten weiterentwickeln, die den Bedingungen der Wirklichkeiten gerecht werden, diese widerspiegeln?

Welche Aspekte sind maßgebend für die Stärkung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt?

Welche Faktoren unterstützen den Erwerb von Deutsch als Zweit Sprache in mehrsprachigen Lerngruppen in Kita und Schule?

Wie kann eine bessere Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet werden, damit diese ihre Kinder gerade im Kontext von Mehrsprachigkeit fördern können?

Für LehrerInnen und ErzieherInnen

Mittwoch, 16. November 2016, 9.00 – 15.30 Uhr

Lernmobil e.V., Am Schlangenpfad 3, 68519 Viernheim

Unkostenbeitrag von Euro 20 inkl. Verpflegung.
Antrag auf Akkreditierung beim Hessischen Schulamt ist gestellt.

 

 


Einführungsvortrag

Sprachenvielfalt – Bedeutung der Mehrsprachigkeit für den Bildungserfolg
Von Frau Prof. Dr. Havva Engin
Universität Heidelberg und Zentrum für transnationale Pädagogik

Prof. Dr. Havva Engin – PH Heidelberg

In vielen deutschen Großstädten hat mittlerweile über die Hälfte der jüngeren Bewohner eine so genannte Zuwanderungsgeschichte und wächst potenziell zwei-/mehrsprachig auf. Studien zeigen, dass in Migrantenfamilien die Herkunftssprachen auch nach Jahrzehnten der Einwanderung eine wichtige Rolle spielen und an die jüngeren Generationen weitergegeben werden.
Leider findet in pädagogischen Diskursen immer noch zu wenig Beachtung, dass Herkunfts-/Mig-rantensprachen ein wichtiges Bildungspotenzial darstellen, das für Deutschland im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe in Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft weiter an Bedeutung gewinnt.
Die in der Zwischenzeit auch für Deutschland vorliegenden Ergebnisse aus der Spracherwerbsforschung belegen, dass Kinder mit hohem Erstsprachniveau eine größere Lexik in der Zweitsprache Deutsch entwickeln als Kinder mit niedrigem Niveau in der Erstsprache und Sprachentwicklungsstufen schneller erreichen. Es lässt sich daher festhalten, dass die Erst-/Migrationssprachen zum Erlernen der Zweitsprache Deutsch eine wichtige Bezugsgröße darstellen und damit eine durchgehend wichtige Rolle im Sprachentwicklungsprozess spielen. Sie sollten daher aktiv in die Sprach(förder)arbeit einbezogen werden.

http://www.havvaengin.de/

 

 


Workshops

A) Mehrsprachigkeit in Kita und Grundschule

Frau Meryem Tasan Özbölük, Pädagogin und Sprachwissenschaftlerin, Beraterin von Kitas und Schulen im Bereich sprachlicher Bildung

Oft ist die Rede von Mehrsprachigkeit in der Schule/Einrichtung. Doch wie kann man diesem Anspruch gerecht werden, wenn doch der Fokus im Unterricht bzw. in der Einrichtung auf der Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache liegt. in diesem Workshop werden Ihnen Ideen vorgestellt, wie Sie beiden Ansprüchen gerecht werden können und es werden mit Ihnen gemeinsam Realisierungsmöglichkeiten für Ihre Einrichtung erarbeitet.

http://www.nibis.de/uploads/2med-eckert/ibus/broschuere_mehrsprachigkeit_web_ges_2_0.pdf

 

B) »Zuhören – die Voraussetzung zum Sprechen-, Lesen- und Schreibenlernen
Konzept „Lilo Lausch“

Frau Simone Groos (Dipl. Pädagogin), Programmleitung Lilo Lausch, Stiftung Zuhören

Zuhören können gilt als Voraussetzung für Sprechen-, Lesen- und Schreiben- lernen, für Kommunikation, interkulturelle Verständigung und ein gutes Mit- einander. Erfahrungen aus der Praxis bestätigen, dass zuhörerfahrene Kinder akustische Signale besser verarbeiten, sich intensiver konzentrieren und auf Mitteilungen anderer besser eingehen. In der Veranstaltung werden das Konzept und die mehrsprachigen Materialien des erfolgreich evaluierten Programms „Lilo Lausch – Zuhören verbindet“ (www.lilolausch.de) der Stiftung Zuhören präsentiert.
Lilo Lausch ist eine Elefantendame, eine Handpuppe mit großen Ohren, die von den Kindern und Eltern begeistert angenommen wird. In dem Workshop werden das Konzept und die Methodik anhand vieler praktischer Übungen vorgestellt.

Die Teilnehmenden

  • lernen das Konzept sowie die mehrsprachigen „Lilo Lausch“-Materialien kennen
  • erleben wie man die Handpuppe „Lilo Lausch“ spielerisch für die sprachliche Bildung im Alltag nutzen kann
  • spielen Zuhör- und Sprachspiele
  • erfahren wie man mehrsprachige Geschichten, Verse, Lieder und Reime für die sprachliche Bildung und als Impuls für die Zusammenarbeit mit Eltern einsetzen kann
  • bekommen anhand von praxiserprobten Beispielen aufgezeigt, wie die interkulturelle Willkommenskultur in Kitas gestärkt und gelebt werden kann.

Die Inhalte des Workshops können unmittelbar in der Praxis eingesetzt werden.

http://www.lilolausch.de/

 

C) Wie Eltern den Spracherwerb ihrer Kinder sinnvoll und sensibel unterstützen können
Frau Sylvia Selke, wissenschaftliche Mitarbeiterin PH Heidelberg und des Zentrums Hei-MaT

Vorgestellt wird das Konzept der „Eltern-Akademie“ vom Zentrum „Hei-MaT“ (Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und transkulterelle Pädagogik). Ziel der EA ist, mit niedrigschwelligen Bildungsangeboten Eltern in ihren Kompetenzen als LernbegleiterInnen für ihre Kinder zu stärken.
https://www.ph-heidelberg.de/hei-mat/home.html

30 Jahre Lernmobil e.V. Viernheim

Lesung, Fachtung, Vortrag Ausstellung, Fest

Veranstaltungsflyer mit weiteren Infos >> (PDF)

Infos zur Fachtagung >> (PDF)